Das Geschäftsklima im Südtiroler Tourismus ist weiterhin positiv: Mehr als neun von zehn Unternehmen halten die Ertragslage 2019 für zufriedenstellend, auch dank der guten Entwicklung der Sommersaison. Einige Bedenken bestehen jedoch im Hinblick auf 2020, vor allem unter den Besitzer/innen von Bars und Cafés. Dies geht aus dem Wirtschaftsbarometer des WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.

Zwischen Jänner und Oktober 2019 gab es in Südtirol fast 30,8 Millionen Nächtigungen, 210.000 mehr als im Vorjahreszeitraum. Besonders positiv verlief die Sommersaison, mit über 21,1 Millionen Übernachtungen. Damit wurde der leichte Rückgang in den ersten Monaten des Jahres ausgeglichen.

Die Bewertungen der Unternehmen zur Ertragslage spiegeln die verbesserte Nächtigungsentwicklung der letzten Monate wider: 91 Prozent gehen heuer von einem befriedigenden Betriebsergebnis aus. Allerdings wird der Umsatzrückgang bei italienischen Kund/innen bestätigt. Darüber hinaus melden die Unternehmer/innen eine Verschlechterung der betrieblichen Wettbewerbsfähigkeit, zum Teil aufgrund der höheren Preise, die zur Deckung der steigenden Kosten notwendig sind. Auch die Investitionen sind heuer zurückgegangen, insbesondere in Gebäude.

Die Beschäftigung nimmt weiter zu: Zwischen Januar und Oktober lag die Zahl der Arbeitnehmer/innen im Südtiroler Gastgewerbe durchschnittlich bei über 31.400. Dies sind 3,4 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Im Hinblick auf 2020 erwarten die Unternehmen nur einen leichten Umsatzanstieg, vor allem dank der ausländischen Kundschaft. Das Geschäftsvolumen bei italienischen Gästen wird dagegen voraussichtlich weiter sinken. Außerdem ist vorerst nicht mit einer Erholung der Investitionen zu rechnen. Die Ertragslage dürfte aber trotzdem für 88 Prozent der Unternehmen befriedigend sein und die Beschäftigung wird voraussichtlich stabil bleiben.

Generell sind die Bewertungen bezüglich der Rentabilität bei den Hoteliers und den Gastwirt/innen eher gut, während die Stimmung unter den Besitzer/innen von Bars und Cafés verhaltener ist: Ein Viertel von ihnen ist mit der heurigen Ertragslage unzufrieden und über ein Drittel blickt pessimistisch in das kommende Jahr.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, unterstreicht die Bedeutung von Veranstaltungen, um Gäste nach Südtirol zu bringen: „Events wie die Weihnachtsmärkte machen die Südtiroler Städte lebendiger und bieten eine hervorragende Plattform für heimische Handwerker/innen und Händler/innen, ihre Produkte bei italienischen und ausländischen Gästen bekannt zu machen. Sie haben daher nicht nur eine wirtschaftliche Funktion, sondern stellen auch einen Imagefaktor dar.“