Das Geschäftsklima im Südtiroler Großhandel bleibt auf gutem Niveau und fast neun von zehn Unternehmen bewerten die Ertragslage im Jahr 2019 positiv. Allerdings gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen des Sektors. Dies ergibt sich aus der Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen.

Laut der Sommererhebung des Wirtschaftsbarometers ist das Geschäftsklima im Großhandel im Vergleich zum Frühjahr etwas zurückgegangen, bleibt jedoch eindeutig positiv: 89 Prozent der Großhändler/innen bewerten die Ertragslage im laufenden Jahr zumindest als „befriedigend“, etwa ein Drittel von ihnen meldet sogar eine „gute“ Rentabilität.

Die Unternehmer/innen berichten von einer Umsatzsteigerung sowohl auf dem Südtiroler als auch auf dem italienischen Markt, zum Teil auch aufgrund der gestiegenen Verkaufspreise. Allerdings ist das Geschäftsvolumen weniger stark als in den letzten Jahren gestiegen. Die Bedingungen für den Kreditzugang und die Zahlungsmoral der Kund/innen gelten im Vergleich zum Vorjahr als stabil. Trotz steigender Betriebskosten konnten die Großhandelsunternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit aufrechterhalten. Außerdem trug das Umsatzwachstum zur positiven Dynamik der Investitionen und der Beschäftigung bei.

Unter den verschiedenen Großhandelsbranchen zeigt sich der Baustoff- und Holzhandel besonders zuversichtlich. Die Unternehmen dieser Sparte verzeichnen einen deutlichen Anstieg bei Umsatz und Investitionen und bewerten die Rahmenbedingungen als positiv. Bescheidener ist das Geschäftsklima hingegen unter den Handelsvermittler/innen und vor allem in der Textilien- und Bekleidungsbranche, wo fast ein Drittel der Großhändler/innen eine schlechte Ertragslage beklagt.

Der Präsident der Handelskammer, Michl Ebner, betont die Bedeutung des freien Warenverkehrs innerhalb der Europäischen Union: „Der europäische Wohlstand stützt sich auf den EU Binnenmarkt. Dies gilt insbesondere für Südtirol, welches seit jeher eine Brücke zwischen Italien und dem deutschsprachigen Raum ist. Ein freier Warenverkehr ist daher für die Wirtschaft aller beteiligten Länder unerlässlich“.