Das Geschäftsklima in der Südtiroler Bauwirtschaft ist weiterhin von der Schwäche der privaten Nachfrage beeinflusst und zeigt einen leichten Rückgang gegenüber der vorherigen Frühjahrserhebung. Allerdings erwarten 87 Prozent der Unternehmen, dass sie auch heuer ein zufriedenstellendes wirtschaftliches Ergebnis erzielen werden. Dies geht aus der Sommerausgabe des Wirtschaftsbarometers vom WIFO – Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.



Die Stagnation der Immobilieninvestitionen der Unternehmen aufgrund der hohen Ungewissheit und die weitere Reduzierung der staatlichen Steuerförderungen für Privatpersonen haben das Geschäftsklima im Hochbau und im Baunebengewerbe (Installation und Fertigstellung von Gebäuden) leicht verschlechtert. In beiden Branchen ist auch mit steigenden Kosten zu rechnen und rund 15 Prozent der Unternehmen beklagen eine schlechte Ertragslage. Im Tiefbau hingegen erwarten heuer die Unternehmen fast immer ein befriedigendes Betriebsergebnis – auch dank der zahlreichen Projekte des PNRR – aber selten ein wirklich gutes. Die Kapazitätsauslastung liegt im Tief- und Hochbau weiterhin deutlich über 90 Prozent, im Baunebengewerbe bei etwa 85 Prozent.



Was die Beschäftigung betrifft, so waren im Baugewerbe heuer in den ersten sechs Monaten durchschnittlich 18.300 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beschäftigt. Dies sind 1,9 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des vergangenen Jahres.

Michl Ebner, Präsident der Handelskammer Bozen, unterstreicht: „Der allmähliche Rückgang der Zinssätze dürfte zur Erholung der Bauinvestitionen der Familien beitragen. Durch die Einrichtung des Einheitsschalters für das Bauwesen können zudem eine Vielzahl der Bauverfahren digitalisiert werden.“