Neunzig Prozent der Unternehmen im Gastgewerbe sind mit der im vergangenen Jahr erzielten Rentabilität zufrieden und sogar 94 Prozent äußern positive Erwartungen für 2024. Das Geschäftsklima ist vor allem in der Beherbergung positiv, dank der guten Entwicklung der Nächtigungen. Kritischer äußern sich hingegen die Betreiber von Bars und Cafés, von denen viele mit der Ertragslage im Jahr 2023 unzufrieden sind. Für das laufende Jahr erwarten aber auch sie eine Verbesserung. Dies geht aus der Frühjahrsumfrage des Wirtschaftsbarometers vom WIFO − Institut für Wirtschaftsforschung der Handelskammer Bozen hervor.



Neun von zehn Unternehmerinnen und Unternehmern im Südtiroler Gastgewerbe bewerten das Geschäftsjahr 2023 positiv, allerdings gibt es Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen. In der Beherbergung wird die erzielte Rentabilität von fast allen Betrieben zumindest als befriedigend, in der Hälfte der Fälle sogar als gut bezeichnet. Dies ist vor allem auf die positive Entwicklung der Touristenströme zurückzuführen. Zwischen Januar und Dezember gab es in Südtirol fast 36,1 Millionen Nächtigungen, was einer Steigerung von 4,9 Prozent gegenüber 2022 entspricht. Dieses Wachstum ist sowohl auf deutsche Gäste zurückzuführen, deren Übernachtungen um 4,4 Prozent stiegen, als auch auf Gäste aus dem sonstigen Ausland, die ein Plus von 16,3 Prozent verzeichneten. Die Nächtigungen italienischer Touristen gingen hingegen um 1,7 Prozent zurück. Auch bei den Restaurants ist man im Allgemeinen zufrieden, während etwa die Hälfte der Bar- und Café-Betreiber über eine schlechte Rentabilität klagt, die vor allem auf den starken Kostenanstieg zurückzuführen ist. Was die Beschäftigung anbelangt, so gab es 2023 im Südtiroler Tourismussektor durchschnittlich über 33.700 Arbeitnehmer/innen, mit einem Anstieg von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr.



Für 2024 äußern fast alle Unternehmerinnen und Unternehmer positive Erwartungen. Das Umsatzwachstum wird voraussichtlich auch heuer von Preiserhöhungen profitieren und vor allem von der ausländischen Kundschaft getragen werden. Darüber hinaus werden die Betriebskosten weniger steigen als in den Vorjahren. Dies wird es fast allen Betrieben ermöglichen, eine zumindest befriedigende und oft eine gute Rentabilität zu erzielen, insbesondere in den Branchen der Beherbergung und der Bars und Cafés.

Der Präsident der Handelskammer Bozen, Michl Ebner, betont die hohe Qualität der Südtiroler Tourismusbetriebe: „Die großen Investitionen der letzten Jahre haben sich gelohnt: Südtirol wird im europäischen Vergleich als hochwertige Destination wahrgenommen. Wir müssen aber weiter daran arbeiten, dass die Gäste unser Land gut erreichen können.“